Der ehemalige US-Geheimdienstmitarbeiter kämpft für die Meinungsfreiheit. Bild: AP
Wichtiges Learning für Diktakturen und andere Demokratiefeinde: Leg dich nicht mit dem berühmten Whistleblower und Tech-Nerd an.
China tut, was China tut. Das Regime verfolgt seine Kritiker und versucht, sie mundtot zu machen. Und der eigenen Bevölkerung verweigern die Machthaber in Peking alles, was ihnen auch nur im Entfernstesten gefährlich werden könnte. Wie etwa das Recht auf freie Meinungsäusserung.
Neustes und prominentes Opfer: Edward Snowden.
Wobei sich die Chinesen hier den Falschen ausgesucht haben.
Snowden erfährt von der Zensur seines Buches in China und entwickelt einen schlauen Plan, um zurückzuschlagen.
Via Twitter bittet Snowden das Internet um Hilfe.
quelle: twitter.com/snowden
Sein Buch soll allen Chinesen unzensiert zur Verfügung stehen.
Einen Seitenhieb kann sich der 36-Jährige nicht verkneifen:
screenshot: twitter.com/snowden
Von der Zensur betroffen sind Textabschnitte, in denen es um Snowdens Aufenthalt in Hong-Kong geht.
So schreibt der Whistleblower im Buch, die Regierung von Hongkong, «unter chinesischem Druck oder nicht», habe sich gegen alle Bemühungen der UNO gewehrt, ihm internationalen Schutz auf ihrem Territorium zu gewähren.
Zensiert wurden offenbar aber auch generelle Überlegungen Snwodens zum Konflikt zwischen freien demokratischen Staaten und autoritären Regimes. Das sei auch der grösste ideologische Konflikt unserer Zeit und «nicht irgendeine erfundene, voreingenommene Vorstellung von einer Ost-West-Spaltung oder von einem wiederauferstandenen Kreuzzug gegen die Christenheit oder den Islam».
Edward Snowden an seine Follower:
Das Internet reagiert. 😍
Und bevor jemand frage, fügt Snowden in einem weiteren Tweet an, er verdiene mit der chinesischen Ausgabe des Buches genau null Dollar. Grund sei die Klage der US-Regierung. Aber das sei schon in Ordnung, so Snowden: Er habe «Permanent Record» nicht wegen des Geldes geschrieben.
Bleibt daran zu erinnern, dass Snowdens Aufenthaltserlaubnis in Russland nächstes Jahr erneuert werden muss. Der Whistleblower war 2013 auf seiner Flucht vor den US-Geheimdiensten auf dem Flughafen in Moskau gestrandet, nachdem die US-Regierung seinen Reisepass annuliert hatte.