Home Alone? Bild: watson
@realDonaldTrump ist Geschichte.
Falls du die letzten Stunden in einer Internet-freien Zone oder Höhle verbracht hast: Der mächtigste Mann der Welt ist bei Twitter fristlos rausgeworfen worden. Donald Trumps persönliches Profil @realDonaldTrump gibt's nicht mehr.
Der US-Präsident kann fast 90 Millionen Follower (und das halbe Internet darüber hinaus) nicht mehr mit seinen Schimpftiraden und seinem Selbstlob erreichen.
Trump kann nicht mehr auf sein Konto zugreifen, seine Tweets und sein Profilbild wurden gelöscht.
Der Rauswurf hat im Internet ein gewaltiges Echo erzeugt. watson fasst die Reaktionen zusammen.
Die halbe Welt fragt sich, wie der Choleriker die Nachricht vom endgültigen Twitter-Rauswurf aufnahm.
Dann schlug die Stunde der Witzbolde.
Wenn du zum richtigen Zeitpunkt ein Parodie-Profil anlegst und gleich dein erster Tweet um die Welt geht und 1,7 Millionen Likes erzielt. (John Barron ist ein Pseudonym, das der echte Donald Trump in den 1980ern verwendete.)
Wie zu erwarten bekommt auch die Präsidentengattin ihr Fett weg. «Tolle Neuigkeiten», hiess es an die Adresse von Melania Trump gerichtet. «Twitter hat gerade Ihren Mann gebannt. Ihre Anti-Cyber-Mobbing-Kampagne funktioniert.»
Zahlreiche Twitter-User riefen frühere, vor Hass und Boshaftigkeit triefende Trump-Tweets in Erinnerung.
Andere finden, Trump müsse nun auch aus der Hollywood-Komödie «Kevin – Allein in New York» entfernt werden.
Hillary Clinton, die ehemalige US-Aussenministerin und Trumps Rivalin von 2016, reichte ein einfacher Haken, nachdem sie Trump zuvor (ebenfalls via Twitter) aufgefordert hatte, er solle sein Twitter-Profil löschen.
Trumps ehemaliger Anwalt Michael Cohen sagt, Präsident Trump brauche Twitter wie «Sauerstoff». Wegen des Verbots werde er «seinen Verstand verlieren».
Mark Warner, ein demokratischer Senator und engagierter Kritiker des Silicon Valley, bezeichnet den Rauswurf als «überfälligen Schritt». Es handle sich aber um ein ganzes Ökosystem, das Fehlinformationen und Hass verbreitet, und dieses sei viel grösser als eine Person (Trump) allein.
screenshot: twitter
Trump-Berater Rudy Giuliani wies darauf hin, dass der US-Präsident abgesehen von seinem gelöschten persönlichen Twitter-Profil ein offizielles Profil (@POTUS) hat. Darüber twittern darf der Gesperrte allerdings nicht mehr. Mehrere Tweets wurden kurz nach Veröffentlichung gelöscht.
screenshot: techcrunch.com
Demnach sucht Trump nach einer Twitter-Alternative:
quelle: twitter
Die gleichen Mitteilungen wurden später von Trumps Wahlkampf-Twitter-Profil (@TeamTrump) weiterverbreitet. Worauf Twitter auch dieses Profil umgehend sperrte.
screenshot: twitter
Mit der offiziellen Amtsübernahme durch Joe Biden am 20. Januar geht @POTUS an den neuen US-Präsidenten über. Und dessen erster Tweet dürfte einschlagen wie eine Bombe.
Was wird dir vom twitternden US-Präsidenten in Erinnerung bleiben? Was denkst du, wie geht es weiter?