Gewiss. Aber sie sollte nicht IN DER SAUCE SCHWIMMEN! Bild: facebook/obi
Vor ein paar Tagen geisterte dieses Video durch facebooksche Gefilde:
Die einzig legitime Reaktion darauf:
bild: facebook/obi
Da wird allen Ernstes die rohe Pasta in der Sauce gekocht!
Weshalb eigentlich? Damit man sich eine (1) Pfanne spart bei der Zubereitung? Wow.
Und was ist «Marinara Sauce» überhaupt? Tja, das wäre ein Fertigsöseli (In den USA heisst die Tomatensauce aus irgendeinem Grund «Marinara»), das man dann mit Pelati und reichlich Bouillon streckt. Kein Wunder sehen die armen Spaghetti darin ertränkt aus!
Guckt mal:
Bild: facebook/obi
Wäh.
Nun, ich stellte alsbald fest, dass jenes Video innerhalb der italienischen Social-Media-Community fleissigst geteilt wurde – und selbstverständlich sind alle Kommentierenden mindestens so entsetzt wie ich:
Gilli Gilardi via facebook
... so ein Kommentar. Oder:
Pietro balbi via Facebook
Oder diese Feststellung:
claudia borgia via facebook
Dies erinnert alles sehr an Carbonaragate, ein Skandal, der vor ein paar Wochen Europa heimsuchte: Auf der französischen Website demotivateur wurde ein ähnliches Video gepostet, für ein Rezept zu «Pasta alla Carbonara».
Obacht.
bild: leparisien.fr
Da wurden Farfalle statt Spaghetti verwendet – schon mal fragwürdig. Diese wurden mitsamt lardons und Zwiebeln in eine Pfanne geworfen und mit etwas Wasser gekocht.
Bild: 20minutes.fr
Danach wurde Crème Fraiche (sagt mal, spinnt ihr?) beigefügt und am Schluss auf das fertige Gericht noch ein rohes Ei draufgeploppt:
Bild: fr.news.yahoo.com
Der Aufschrei in Italien war riesig. «Bleibt bei euren Froschschenkeln» hallte es von südlich der Alpen. «Ihr habt schon die Mona Lisa!»
«Achtung, dieses Video ist für Zartbesaitete ungeeignet!»
Man machte sich gar dafür stark, dass der italienische Premierminister Matteo Renzi intervenieren solle. Alsbald mischte sich auch der italienische Pastahersteller Barilla ein, deren Pasta im Video verwendet wurde:
... schrieb Barilla auf ihrer Facebook-Page und lieferte gleich ein eigenes, originaleres Rezept.
screenshot: facebook/barilla
Inzwischen wurde das Video auf demotivateur entfernt.
Fazit: Nichts bringt den Durchschnittsitaliener mehr in Rage, als wenn man an seiner italienischen Küche rumfuchtelt.
Und wisst ihr was? Recht hat er.
Es gibt Gründe dafür, weshalb man Pasta auf die traditionelle Art kocht: Die Rezepte sind simpel in der Zubereitung und – wenn man gute, frische Zutaten verwendet – grossartig im Geschmack.
Hey. Leute. Bitte. Hört zu: Es ist wirklich nicht schwierig, gute italienisch Pasta zu kochen. Man muss ein paar wenige Faustregeln beachten:
Danke. Habe fertig.