Harry Wallop trinkt Churchills Tagesration. Video: YouTube/Marlin Brown
Den ersten Whisky trank er morgens im Bett. Dann ging es weiter: Champagner zum Mittag- und Nachtessen, dazwischen Brandy, Sherry und immer wieder Whisky. Winston Churchills Hang zum Alkohol war legendär. «Ich hatte mehr vom Alkohol als er von mir», lautet eines seiner unzähligen Bonmots. Adolf Hitler beschimpfte den Kriegspremier als «Trunkenbold».
Harry Wallop, Journalist beim «Telegraph», versuchte letztes Jahr, Winstons Tagesration nachzutrinken (siehe Video). Obwohl Churchill seinen Whisky (Lieblingsmarke: Johnnie Walker) stark verdünnt konsumierte und die Champagner-Flaschen (Lieblingsmarke: Pol Roger) kleiner waren als heute, musste Wallop etwa um zehn Uhr abends kapitulieren: «Ich war nicht total betrunken, aber mir war schlecht.»
Bei seinem Schweiz-Besuch vor 70 Jahren traf sich Churchill auch mit Bundesrat Max Petitpierre. Bild: PHOTOPRESS-ARCHIV
Winston hätte zu jenem Zeitpunkt noch weitergemacht, mit Portwein oder einem alten Brandy, und einige Stunden gearbeitet, ehe er sein Tagwerk mit Cognac beschloss. Über seinen Alkoholkonsum gibt es einige Anekdoten. Einmal rief ihm die Labour-Abgeordnete Bessie Braddock im Unterhaus zu: «Winston, Sie sind betrunken!» Worauf Churchill erwiderte: «Bessie, Sie sind hässlich. Morgen werde ich wieder nüchtern sein und Sie immer noch hässlich.»
Bei seinem Besuch in Zürich, der heute vor exakt 70 Jahren stattfand und durch seine Europarede an der Universität in die Geschichte einging, soll ihm zum Essen anstelle seines geliebten Champagners der saure Clevner ausgeschenkt worden sein. Er war darob überhaupt nicht amused. Geschadet hat ihm die Trinkerei kaum – Winston Churchill wurde 90 Jahre alt. (pbl)
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