Bis vor kurzem warb Coop noch mit Ananas, die zu 100 Prozent aus fairem Handel stammten. Jetzt sind es nur noch 95 Prozent. Das verärgert die Kunden. Bild: EPA
«Wir reden nicht, wir machen», heisst es auf der Coop-Webseite «Taten statt Worte». Durchnummeriert und kombiniert mit hübschen Bildern fasst der Detailhändler sein Engagement für mehr Nachhaltigkeit zusammen.
So heisst es etwa bei der «Tat Nr. 251» bis vor Kurzem noch: «Das gesamte Sortiment an Ananas» stammt aus einem fairen Handel. Wie eine aufmerksame Kundin jedoch festgestellt hat, ist dies nun nicht mehr so. Auf Facebook reagiert die Kundin enttäuscht und erkundigt sich bei Coop, warum nun plötzlich auch Prix-Garantie-Ananas in der Obstabteilung zu finden sind.
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Gemäss dem Detailhändler wurde die Tat Nr. 251 angepasst: «Die 100 % Max Havelaar Fairtrade wurden eingehalten bis zum Zeitpunkt, als die Prix Garantie Ananas ins Sortiment kam. Aus diesem Grund haben wir nach der Einführung der Ananas die Tat angepasst», schreibt Coop auf Facebook.
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Mediensprecherin Andrea Bergmann bestätigt dies. «Seit Mitte September gibt es auch Prix Garantie-Ananas im Sortiment.» Dass Coop damit seine eigenen Prinzipien verletzt, bestreitet Bergmann. «Bei ‹Taten statt Worte› handelt es sich um eine transparente Plattform und um Taten, die wir effektiv umsetzen.» Es käme hin und wieder vor, dass Taten abgeändert werden müssen, weil sich das Angebot verändert habe, so Bergmann.
«Wir sind gerade daran, unser Prix Garantie-Sortiment stark auszubauen», erklärt Bergmann. Deshalb musste auch die Tat Nr. 251 angepasst werden, da ab sofort nur noch 95 Prozent der Ananas aus fairem Handel stammen. (ohe)