Seit Dienstag sind mehrere Löschhelikopter im Tessin und in Graubünden im Einsatz. Bild: KEYSTONE/TI-PRESS
Die Waldbrände im Misox seien unter Kontrolle, schreibt die Kantonspolizei Graubünden in einer Medienmitteilung. Es seien aber 132 Hektaren Schutzwald in den beiden Feuern beschädigt worden. 80 Feuerwehrleute bekämpfen seit Dienstagabend die Waldbrände. Unterstützt werden sie von insgesamt sieben Super Pumas der Schweizer Armee und zwei Privathelikoptern. Die Löscharbeiten dürften noch einige Zeit dauern.
Im Calancatal, wo eine Fläche von 200 mal 300 Meter Feuer gefangen hatte, näherten sich die Flammen bis auf 50 Meter an das Dorf Braggio. Evakuationen aber mussten nicht vorgenommen werden. In Mesocco im Misoxertal ist seit Donnerstag ein weiteres Haus wegen Steinschlaggefahr nicht zugänglich. Am Dienstagabend waren bereits vier Personen aus zwei Wohnhäusern evakuiert worden.
Unterdessen haben mehrere Kantone Feuerverbote erlassen. Für einige Teile des Kantons Graubünden und für den Kanton Tessin gilt sogar absolutes Feuerverbot. Im Kanton Uri haben die Behörden ein Feuerverbot oberhalb der Nebelgrenze erlassen, wie sie in einer Medienmitteilung schrieben.
Gefahrenkarte vom 29 Dezember, 15.01 Uhr. bild: waldbrandgefahr.ch
Bundesrat Guy Parmelin hat sich am Donnerstag während zweier Stunden ein Bild vom grossen Waldbrand im Bündner Südtal gemacht. Das Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) hilft den Kantonen Graubünden und Tessin bei der Bekämpfung der Waldbrände aus der Luft mit Super-Puma-Helikoptern.
Guy Parmelin und Christian Rathgeb besuchten das Misoxertal. Bild: KEYSTONE/TI-PRESS
Der bundesrätliche Helikopter war um die Mittagszeit in Soazza gelandet, wo sich die Einsatzzentrale der Brandbekämpfung befindet. Danach stieg der Magistrat wieder im Helikopter in die Luft und überflog den brennenden Schutzwald im Misox. Der Bundesrat habe vor Ort nochmals die Unterstützung der Armee bezeugt, sagte VBS-Sprecher Renato Kalbermatten auf Anfrage der Nachrichtenagentur SDA.
Begleitet wurde der VBS-Chef vom Bündner Regierungspräsidenten Christian Rathgeb. Laut Rathgeb will der Kanton Graubünden keine weitere Unterstützung vom VBS zur Brandbekämpfung anfordern. Soweit die Brände aus der Luft gelöscht sind, will der Kanton ein Detachement des Zivilschutzes einsetzen. Die Männer sollen Brandwache halten und Glutnester am Boden bekämpfen. (leo/sda)
Ein Löschhelikopter im Einsatz. bild: kapo Graubünden