Der Hund freut sich über die Tier-Geschichten. Bild: comments://950495809/1915790
Meist geschieht es in den Sommermonaten: Aussergewöhnliche Tiere werden an Orten gesichtet, an denen sie nichts verloren haben. Böse Zungen sprechen in diesen Fällen von Sommerloch-Geschichten. Gewisse Vorfälle solcher Art sind tatsächlich aufgrund mangelnder Beweise mehr Mythos als Fakt. Die meisten Fälle, haben sich tatsächlich so ereignet.
Es folgen die besten Schweizer Tier-Stories:
Im Jahr 2012 spazierte eine Frau durch den Zürichbergwald. Dabei lief ihr am Waldrand oberhalb der Stadt ein Affe mit langem Schwanz über den Weg. Die Frau war sich der Sache ganz sicher: Es muss sich um einen Primaten gehalten haben.
Später stellte sich heraus, dass tatsächlich ein Affe aus einer Haltung entflohen war. Es handelte sich um einen jungen Gelbbrust-Kapuzineraffen, der in den Graben seines Gehege gefallen und anschliessend entflohen war.
Im Bild: Ein Kapuzineräffchen. So ähnlich sieht auch die Gelbbrust-Variante aus (Archivbild). Bild: KEYSTONE/TI-PRESS
Ende August 2010 waren im Plättli-Zoo in Frauenfeld sechs Berberaffen abgehauen. Einige der Affen waren mehrere Wochen in der freien Natur unterwegs – man hatte Mühe, sie einzufangen. Erst mit einer Falle konnten sämtliche Tiere eingefangen werden.
Dieser Berberaffe trotzt der Kälte mit seinem dichten Winterfell im Nürnberger Tiergarten (Archivbild). Bild: AP
Diese Geschichte liegt noch weiter zurück: Im Juni 2010, war der Zirkus Knie in Zürich stationiert. Eines Abends, nach der letzten Vorstellung, war der Elefantendame Sabu nach einem Bad im nahen Zürichsee. Das wollte sie so fest, dass selbst die Betreuer sie nicht davon abhalten konnten.
Der Elefant machte sich auf den Weg in die Zürcher Innenstadt, entlang der ihr wohlbekannten Route zum Ort des jährlichen Elefanten-Apéro des Zirkus. Das Tier konnte nach einer Stunde von den Betreuern eingefangen werden.
Die freiheitsliebende Sabu büxte nur drei Tage später in Wettingen AG nochmals aus. Danach war die Zirkus-Tournee für sie zu Ende – sie wurde in den Kinderzirkus Rapperswil SG gebracht, wo sie die Saison verbingen musste.
Die damals 26-jährige Sabu auf dem Zirkusgelände. Bild: KEYSTONE
Letztes Jahr staunten die Stadt-Berner nicht schlecht, als ein junger Flamingo durch die Innenstadt spazierte. Das Tier war zuvor aus dem Berner Tierpark «Dählhölzli» ausgerissen – wurde kurz darauf von der Polizei eingefangen und wohlbehalten zurück zum Fluchtort.
Flamingos, heute allgegenwärtig auf Schweizer Flüssen – als Gummiboot. Bild: EPA/EPA
Im Mai 2018 berichtete eine Privatperson in Horgen (ZH) von ihrer Entdeckung: Sie sichtete ein hundeähnliches Tier und schoss ein Foto. Fachleute waren sich sicher, es handelte sich um einen Wolf. Erstaunlich war, dass der Wolf fernab vom ländlichen Gebiet Horgens gesichtet wurde.
Das Foto des gesichteten Wolfes. bild: Baudirektion des Kantons zürich
Zuerst einmal zur Frage, was ein Serval überhaupt ist? Es handelt sich um eine mittelgrosse afrikanische Katzenart, deren Grundfell meist ockergelbem ist und schwarze Flecken hat. Der Schwanz wiederum hat eine Ringelung. Normalerweise kommt er auf dem afrikanischen Kontinent vor.
Der ausgebüxte Serval in Wenslingen (BL).
Das männliche Jungtier war im April diesen Jahres aus Würenlos (AG) entflohen. Es brauchte Jäger, Polizei und kantonale Wildhüter, um die Raubkatze zu betäuben und einzufangen.
2012 wurde über die Sichtung eines schwarzen Panthers in Kestenholz (SO) berichtet. Einen Beweis gab es nicht, weshalb diverse Fotofallen und eine Lebendfalle aufgestellt. Bis zum Schluss blieb es jedoch bei der einen Aussage eines Revierförsters, der eine grosse schwarze Katze gesehen haben will.
Nicht heimisch in der Schweiz: Ein schwarzer Panther. Bild: https://www.instagram.com/willbl
Im Juni 2019 wurde in Lengnau auf einem Waldweg eine Königspython gefunden. Das Tier nahm gerade ein Sonnenbad. Die Polizei geht davon aus, dass das Tier ausgesetzt worden war. Die 10-jährige, circa einen Meter lange Schlange, wurde einem Experten in Obhut gegeben.
Eine Königspython (Archivbild). Bild: APA
Ein Jungvogel namens Shorty verlor auf dem Flug gen Süden den Anschluss an seine Gruppe. Waldrapp-Ornithologen waren aus dem Häuschen – schliesslich gibt es weltweit weniger als 30 Exemplare der extrem gefährdeten Zugvogelart. In Europa starb der Waldrapp vor 300 Jahren aus.
Der Waldrapp: Eine stark gefährdete Vogelart. Bild: waldrapp.eu
(mim)