Von Niederers Konkurrenten schafft's keiner stehend ins Ziel: Fantastischer Schnappschuss der Zielkamera.
Bild: twitter
20. Februar 2014: Es sieht gar nicht gut aus für Armin Niederer. Im Olympia-Viertelfinal von Sotschi liegt der Skicrosser vor dem Zielsprung nur auf Rang 3. Dann stürzen alle seine Konkurrenten – und der Schweizer ist im Halbfinal.
Die Schweiz reist 2014 mit grossen Medaillenhoffnungen zum Skicross-Wettkampf nach Sotschi. Mike Schmid ist Titelverteidiger, Alex Fiva der Gesamtweltcupsieger 2013 und Gewinner des letzten Wettkampfs vor Olympia und Armin Niederer ein heisser Aussenseiter.
Doch am Tag vor dem Rennen muss sich Schmid verletzt abmelden, im Achtelfinal wird Fiva – in Führung liegend – umgefahren und scheidet aus.
Der Sturz von Alex Fiva (in Rot) im Achtelfinal. GIF: SRF
Bleibt nur noch Niederer im Viertelfinal. Der Schweizer fährt bis vor dem Zielsprung an Position 3. Doch für die Halbfinal-Qualifikation würde er Rang 2 benötigen. Dann kommt unerwartete Hilfe: Beim letzten Hindernis verliert der führende Schwede Victor Oehling Norberg das Gleichgewicht und stürzt. Der zweitplatzierte Russe Egor Korotkov küsst beim Ausweichmanöver genauso den Schnee wie Jouni Pellinen (Rang 4). Einzig Niederer findet die Lücke und qualifiziert sich als Sieger für die Halbfinals.
Die aberwitzige Schlussphase aus allen Perspektiven.
YouTube/Olympics
Erst das fantastische Zielfoto zeigt den zweiten Halbfinalisten, den Russen Korotkov. Er hat die Situation am besten erfasst und reisst die Arme weit nach vorne.
Screenshot: SRF
Das Fotofinish der stürzenden Niederer-Konkurrenz wird zum Bild der Spiele. Innert Kürze wird es auf Twitter unzählige Male verbreitet. Beat Feuz beispielsweise schreibt dazu «What a fight!», Skicrosserin Fanny Smith «This is Skicross! Epic!».
Niederer scheidet danach im Halbfinal als Vierter aus. Immerhin sichert er sich im kleinen Final mit dem siebten Schlussrang das olympische Diplom. «Die Enttäuschung über die verpasste Medaille ist gross, die Bedingungen hätten für mich eigentlich gestimmt», so Niederer nach dem Wettkampf. «Aber so ist Skicross, Glück gehört auch dazu.» Das hatte er leider bereits im Viertelfinal aufgebraucht.