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Welche Fehler bei der Säule 3a am häufigsten passieren, wie du Steuerfallen vermeidest und das Maximum aus deiner Säule 3a herausholst.
Neben Pensionskasse und AHV ist die Säule 3a eine flexible Möglichkeit, die du zu ganz unterschiedlichen Zwecken einsetzen kannst, z.B. für selbstgenutztes Wohneigentum (Wohneigentumsförderung – WEF) wie Kauf, Tilgung der Hypothek und/oder Renovation, für die Aufnahme einer selbstständigen Tätigkeit und bei Invalidität.
Mit der Säule 3a kannst du Einkommenssteuern sparen, aber es gibt auch eine Reihe an Fallen, die dich unnötig Geld kosten können. Ich habe mit erfahrenen Vorsorgeexperten gesprochen, hier sind die häufigsten Säule-3a-Geldfallen und wie du sie vermeidest, um das Maximum aus deiner Säule 3a rauszuholen:
Obwohl viele Menschen genügend Geld angespart hätten, verpassen sie die Einzahlung vor Jahresende. Dazu sagt Christian Ribeiro, seit 10 Jahren Vorsorge-Produkt-Experte:
Ärgerlich – mit der verpassten Einzahlung gehen die Einkommens-Steuervorteile für das Jahr verloren. Was hilft: Budgetplanung, Dauerauftrag oder für Dezember eine Zahlungs-Erinnerung setzen. Für das 3a ist der Stichtag der 31. Dezember.
Wenn du dein 3a in Wertschriften angelegt hast, dann kann es einen Unterschied von mehreren hundert oder sogar mehr Franken ausmachen, ob du bereits im Januar oder erst gegen Jahresende im Dezember einzahlst.
Illustratives Berechnungsbeispiel: Einzahlung im Januar mit angenommener Rendite von 5% bringt dir bis Dezember bereits 341 Franken. Dieser Effekt erhöht sich natürlich, je mehr Rendite deine Wertschriftenanlage erwirtschaftet: Bei 15% Rendite hättest du Ende Dezember bereits 1'024 Franken mehr, als wenn du die Einzahlung erst Ende Jahr machst.
Selbstverständlich fallen bei den Wertschriften auch die Kosten für die Anlagelösung sehr ins Gewicht, ein Anbieter- und Fondsvergleich lohnt sich in jedem Fall.
Neben möglichen zukünftigen Erträgen kann ein 3a in Wertschriften auch eine positive Wirkung auf die Umwelt entfalten. Dazu sagt Vorsorgespezialist Ivan Sosio:
Dazu sagt Christian Ribeiro:
Gerade für Verheiratete oder in Partnerschaft lebende Paare hilft die Säule 3a:
Studien zeigen, dass mehr als 7 von 10 junge Menschen im Alter von 18-29 Jahren in der Schweiz für ein Eigenheim vor allem auf dem Sparkonto sparen.
Wenn du für ein Eigenheim sparst, dann ist die Säule 3a eine sehr gute Alternative, um mehr aus deinem Ersparten zu machen:
Wenn du bereits ein Eigenheim und eine Hypothek hast, dann kann es bei den gegenwärtig tiefen Hypothekarzinsen vorteilhafter sein, dein Geld in eine Säule 3a anzulegen, Steuern zu sparen und dann einen Bezug zur Rückzahlung der Hypothek zu machen. Einen ähnlichen Effekt erreichst du auch, wenn du das Geld für die Tilgung der Hypothek für einen Zeitraum anlegst, anstatt zu tilgen, allerdings fallen dann die Steuervorteile der Säule 3a weg.
Bei der Säule 3a sind Teilbezüge nicht möglich. Das heisst, wenn du deine Säule 3a nutzen möchtest, dann kannst du jeweils immer nur das gesamte Spar- oder Wertschriftenkonto auflösen. Du zahlst dann auf den gesamten Betrag, den du von diesem Konto beziehst, Steuern und wegen der Steuerprogression zahlst du mehr, je grösser dieser Betrag ist. Deshalb lohnt es sich:
Falls du in Wertschriften anlegst, kannst du verschiedene Strategien für die unterschiedlichen Konten haben, je nach Verwendungszweck. Eine Säule 3a, die du vor allem für deine Wohneigentumsförderung hast und vielleicht mit 40 beziehen willst, kannst du anders anlegen als die Säule 3a für deine Vorsorge im Alter.
Im Alter kannst du die Säule 3a maximal 5 Jahre vor der Pensionierung beziehen (Frauen ab 59, Männer ab 60 Jahren). Wenn du mehrere 3a-Konten hast, dann kannst du diese gestaffelt über 5 Jahre auflösen, einzeln versteuern und so aufgrund der tieferen Steuerprogression Steuern sparen. Wichtig ist vor allem:
Mit ein paar einfachen Massnahmen lässt sich aus der Säule 3a nicht nur für das Leben im Alter einiges machen, sondern auch für das Eigenheim.
Video: watson/Knackeboul, Madeleine Sigrist, Emily Engkent
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